Botanische Wanderungen im Peloponnes

Ophrys spruneri Datum: 05. Januar 2016
Referent: Emil Suter

Emil Suter, Präsident der Orchideenfreunde Zentralschweiz, überbringt uns Grüsse aus seinem Verein. Er nimmt uns heute mit auf eine botanische Wanderung im Gebiet der Halbinsel Peloponnes. Zusammen mit seiner Frau hat er im Frühling 2015 botanisiert. Die Peloponnes bildet den Südteil des griechischen Festlandes. Durch den 6,3 km langen Kanal von Korinth ist die Insel oder Halbinsel vom Festland getrennt.
Es herrscht dort mediterranes Klima, trockene Sommer und nasse Winter. Die höchste Erhebung mit 2407 Meter über Meer ist der Taygetos. In tieferen Lagen wird Landwirtschaft betrieben wie Weinanbau, Olivenhaine, Zitrusfrüchte und Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht. Die Peloponnes war schon früh besiedelt. Davon zeugen heute noch Stätten wie Mykene, Sitz des  mythischen Königs Agamemnon. Dazu gehört auch das riesige Theater von Epidauros aus einer anderen Epoche.
Auf diesem geschichtsträchtigen Boden also gedeihen eine Vielzahl von Orchideen. Im Frühling leuchten ganze Landstriche und Strassenränder in allen Farben. In der Kalamata ist die Ophrys aesculapii immer ein Höhepunkt. Daneben blühen die Zungenstendel und Dactylorhiza romana.
Um die Gegend von Gythio und Nafplion zeigt uns Emil Suter wunderschöne Bilder von Ophrys attica, Ophrys mammosa oder Ophrys hebes. Hebes war eine der Frauen des Gottes Zeus. Unverwechselbar ist auch die Ophrys speculum (Spiegelragwurz) Daneben blühen Serapias lingua, Serapias orientalis und Serapias parviflora. Alle sind weit verbreitet. Er trifft aber auch auf Orchis Arten wie die Orchis italica und die rosa blühende Orchis quadripunctata.
Kompliziert wird es bei den Hybriden. Wir freuen uns an den schönen Bildern. Die DNA der Blumen interessiert uns wenig oder nicht. Am ausgiebigsten ist aber ein Landstrich genannt Mani. Die Gegend ist nachweislich im Neolitikum besiedelt gewesen. Die „Maniaten“ waren ein wildes Volk. Keine Besatzungsmächte konnten sie unterdrücken. Sie lebten in hohen Wohntürmen, die auch heute noch Zeugnis vergangener Zeiten ablegen. Der Ausflug auf die Halbinsel der Orchideen und Götter hat sich für uns alle gelohnt.

Mitteilungen:
Hanspeter Gerber orientiert uns über den Personaleinsatz der Ausstellung.
Eine Einladung zur Vernissage wird von Stadtgrün versendet.
Alle Pflanzen für die Ausstellung sollten bei der Abgabe mit der persönlichen Nummer versehen sein.
Nächster Höck ist die HV vom 1. März. Es wird eine Sekretärin gesucht.
Es folgt noch die Pflanzenbesprechung.

Bericht: Brigitta Schöni

 

01-2016 Colmanara MassaiAuszeichnungen und Zusatzpflanze Januar 2016