La Réunion

Datum: 04. Januar 2022
Referent: Max Reutlinger
Bericht: Rosmarie Reinhard

Begrüssung mit guten Wünschen zum neuen Jahr durch Hans – Peter Bönzli.

Herzlich willkommen heissen wir auch Herrn Max Reutlinger vom Orchideenverein Zürich als heutigen Referent. Als Gast begrüssen wir Frau Petra Stocker.

La Réunion:

Mitten im Indischen Ozean 800 km. östlich von Madagaskar bildet die Insel Réunion mit Mauritius und Rodriguez die Inselgruppe der Maskarenen.

Durch ihre Zugehörigkeit zu Frankreich (Übersee – Departement) ist die Vulkaninsel der südlichste Punkt Europas. Die Hauptstadt St. Denis liegt im Norden der Insel, von wo sich eine Ringstrasse um die ganze Insel erstreckt. Wie die Landschaftsbilder sind auch die Bewohner (Kreolen) ein buntes Völkergemisch. Dieser Mix findet sich in der kreolischen Küche wieder. Mit den stetig wehenden Passatwinden herrscht ein mildes, tropisches Klima.

Die abgeschiedene Lage der Insel weist einen besonderen Reichtum an Fauna und Flora auf.

Auf 2500 km2 Fläche findet man die Vielfalt eines ganzen Kontinents. Urwald, Bergflüsse, Wasserfälle, Hochebenen und Alpines – Berggelände. Der Piton des Neiges, über 3000 m ü. M, ein erloschener Vulkan. Der immer aktive Vulkan Piton de la Fournaise (letztmals Feb. 2020).,gestaltet mit seinen Eruptionen das Landschaftsbild immer wieder neu! Die drei Calderas sind natürliche Talkessel durch eingestürzte Vulkane entstanden. Die mineralischen Böden aus Magma entstanden, sind beste Bedingungen für eine reiche und dichte Vegetation und die Tierwelt.

Le Beau – Pays, so wurde der Norden vom ersten Gouverneur der Insel genannt, (Etienne Regnault). Ab St. Denis gibt es eine bunte Palette an Natur und Kulturgüter. Religiöse Bauwerke und üppig grüne Landschaften. Überall auf der Insel wird Zuckerrohr angebaut zur Gewinnung von Rum!! Tradition sind die Bourbon – Vanille Plantagen im ganzen Umland von St. Denis. (Einzige Orchidee mit essbarer Frucht) sie ist auch in vielen Bot. Gärten zu sehen. Der komplexe Vorgang der Verarbeitung der Vanilla dauert 1 Jahr bis zum endgültigen Aroma. Ile de Bourbon der alte Name, auch auf dem Wappen sind Blätter und Schoten der Orchidee zu sehen. Im Landesinnern die drei grossen Talkessel Cilaos, Mafate und Salazie (erloschene Vulkankegel). Mit abgeschiedenen kleinen ursprünglichen Dörfern.

Umgenutzte alte Kolonialzeit – Häuser zu Früchte – Kioske und Souvenirläden säumen die Strassen der einheimischen Bevölkerung. Ueberall dicht bewachsene Bäume mit unzähligen Orchideen, und kleine bunte Blumenfarmen.

Von Hell-Bourg durch den Belouve Wald (Nat. Park) geht es zu den Trou de fer Wasserfällen.

Die flächige Nutzung der Anbaugebiete aus früheren Zeiten ging auf Kosten der Natur. Ein Umdenken fand statt. Die Regierung versucht die Ursprünglichkeit und die Ressourcen zu erhalten. (Aufforstung mit EU – Geldern) Ein grosser Teil der Insel steht heute unter Naturschutz und zählt knapp 800 endemische Tier- und Pflanzenarten. Im Osten Vulkanlandschaften, Talkessel und Hochebenen (Unesco). Panoramablick auf wild zerklüftete Küsten, kleine Häfen und Zuckerrohr – Felder. Orangen, Bananen und Litschifelder für den Export. Frühere Kaffee – Plantagen wurden durch Zyklone zerstört. Dichter Primärwald (Bebour) enge Schluchten in Basaltfelsen und steinige Flüsse.

Le sud sauvage, St. Pierre, das Tor in das südliche Lavaland und zugleich die Hauptstadt des Südens. Die Lavaströme des Vulkans Piton de la Fournaise ergiessen sich hier in den Ozean. Besondere Aussichtspunkte und Wasserfälle (Cascade de Grand Galet). Vielfalt und Ursprünglichkeit prägen diese Seite der Insel. Im Foret de Mare – Longue bei St. Philippe,  ein blühender Urwald mit Ebenholzbäumen vielen Orchideen und Riesen – Farnen. Im Natur-Reservat befindet sich le Jardin des Parfums et des Epices mit unzähligen Blumen, Früchten, Heilpflanzen, uralten Bäumen und Chamäleons.

Der Westen durch die geografische Lage an der Westküste, fällt weniger Regen als im Osten. Erika – Steppen und Savanne sind vorherrschend. Bergregionen mit Aussicht auf den westl. Teil der Insel und den Piton – Maido. Bekannte Badeorte mit Kilometer langen Stränden und besonders schönen Sonnenuntergängen. Bei St Gilles – Les Bains befindet sich der Botanische Garten, Jardin d‘Eden. In St. Paul findet wöchentlich der lokale Markt statt. Reich bestückt mit Obst, Gemüse, Gewürzen, Vanilla und Kunsthandwerk.

Einige Orchideen: Epidendrum, Areantes, Bulbophyllum, Habenaria, Liparis, Vanilla und Erdorchideen.
Pflanzen: Datura, wilder Ingwer, Fuchsien, Hortensien, Kaffee usw.
Fauna: Rauchsee – Schwalben, Schnäpper, Reunionweihe, Chamäleon und Schmetterlinge usw.

Begleitet von einem einmaligen Abendrot im Flugzeug geht die unvergessliche Reise zu Ende über Paris in die Schweiz zurück.

Wir danken Herr Max Reutlinger für seinen Vortrag.