Orchideensuche mit Hilfe des Internets

Unser ehemaliges Vorstandsmitglied Olivier Tschuy ist ein begeisterter Photograph von Orchideen am Naturstandort. Aber wo und wie findet man sie in der Schweiz und in Europe, wenn möglich noch in Blüte? Olivier konnte einige Tipps und Tricks aus seiner langen Erfahrung mit uns teilen. Vor allem die Suche nach ganz speziellen, nur an wenigen Orten vorkommenden Spezies braucht einiges kriminalistisches Geschick. In der Schweiz sind offensichtlich Fundorte für Orchideen die Orchideenlehrpfade, z. B. in Erlinsbach https://nlk-erlinsbach.ch/orchideenlehrpfad/, der vom Verein Ageo Startseite AGEO, ausgezeichnet betreut wird. Einige andere Quellen sind die Naturschutzgebiete von Pro Natura, für die z. T. auch Exkursionen angeboten werden. https://www.pronatura.ch/de/orchideen-im-wald . Allerdings findet man auch ausserhalb der Schutzgebiete Orchideen. In der Schweiz vor allem im Flachland ist dies häufig der Fall auf Trockenwiesen. Dies ist eines der Suchkriterien in den Karten der Swisstopo swisstopo – wissenwohin, die kostenlos auf dem Internet zur Verfügung stehen. In der Online-Anwendung map.geo.admin kann man pflanzliche Lebensräume und spezielle Pflanzen suchen. Aber selbst mit diesen Hilfsmitteln ist es nicht immer ganz einfach, die wenigen Pflanzen vor Ort aufzuspüren. Am Beispiel der Ophrys sphegodes (Grosse Spinnenragwurz)konnten wir eine solche Suche mitmachen. Der erste besuchte Standort im Jura entpuppte sich als Standort für Ophrys araneola und erst im Wallis wurde der Referent fündig und konnte die Ophrys sphegodes fotografieren. Die Suche nach Orchideen in Europa ist entsprechend aufwändiger, denn es gibt viel mehr Orchideenarten und vielmehr Standorte. Die Webseite ‘Naturgucker’ des deutschen Bund für Naturschutz (Nabu) https://nabu-naturgucker.de/ liefert sehr gute Hinweise auf Standorte in Europa, nicht nur für Orchideen sondern für viele Pflanzen und Tiere. In den Reiseberichten https://nabu-naturgucker.de/reisen/alle-reiseberichte/ gibt es genaue Angaben darüber, wann und wo in einer bestimmten Gegend Orchideen vorkommen. Der Referent hat sich auf seine Reise zu Orchideenstandorten in Italien (Monte Sacro) und Sizilien (Endemit Ophrys grassoana nahe Linguaglossa) mit Naturgucker grob vorbereitet. Für die Feinplanung sollte man aber Google maps und Google Street view heranziehen, die es sogar erlauben potentielle Parkplätze vorher auszukundschaften. Zum Schluss sahen wir noch einige Eindrücke einer Orchideenreise nach Rhodos Anfang 2025, wo er unteranderem die Prinz Ferdinand Ragwurz und die Spiegelragwurz gefunden hat. Leider fanden sich auf den grossen Flächen, die 2023 abgebrannt waren keine Orchideen und auch in den Olivenhainen findet man sie selten. Wir danken dem Referenten für den interessanten Vortrag mit vielen praktischen Tipps, die den einen oder anderen vielleicht verleiten wird, auch einmal eine Orchideenreise selbst zu planen.

Paphiopedilum Saint Swithin (rothschildianum x philippinenses) von Annalies Everts

Ryncholaeliocattleya Hsinying Dream ‚Violet Queen‘ von Sandra Härdi

Paphiopedilum Psyche (niveum x bellatulum) von Annalies Everts

Paphiopedilum Chou-Yi Yuki (hangianum x niveum) von Annalies Everts